Zession
- Unterlassungsklage
- Streitwert
- Zession
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- Zwangsversteigerung
- Verzug
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- Gerichtsvollzieher
- Einspruch
- Mahnung
- Verjährung
- Forderung
- Vollstreckbarer Titel
- Schuldner
- Gläubiger
Was ist eine Zession?
Eine Zession ist die Übertragung einer Forderung von einer Person auf eine andere. Das bedeutet: Jemand, der noch Geld von einer anderen Person bekommt, kann dieses Recht an eine dritte Person weitergeben. Dieses Vorgehen nennt man auch Forderungsabtretung.
Das Besondere: Die ursprüngliche Forderung bleibt inhaltlich gleich. Es ändert sich nur, wer das Geld fordern darf. Zum Beispiel kann ein Unternehmen, das eine unbezahlte Rechnung hat, diese Forderung an ein Inkassounternehmen abtreten. Dann darf das Inkassobüro das Geld beim Schuldner einfordern.
Eine Zession ist rechtlich in Deutschland erlaubt und weit verbreitet. Sie ist besonders im Forderungsmanagement und im Inkasso ein wichtiges Instrument, um offene Beträge schneller und einfacher einzuziehen.
Wer ist an einer Zession beteiligt?
An einer Zession sind immer drei Parteien beteiligt. Jede hat eine klare Rolle:
Zedent: So nennt man den ursprünglichen Gläubiger. Er ist die Person oder das Unternehmen, das eine Forderung hat und sie an jemand anderen abtritt.
Zessionar: Das ist der neue Gläubiger. Er übernimmt die Forderung und hat nun das Recht, das Geld vom Schuldner einzufordern.
Schuldner: Die Person oder Firma, die das Geld ursprünglich schuldet.
Der Schuldner bleibt auch nach der Abtretung verpflichtet, die offene Rechnung zu bezahlen. Allerdings kann sich ändern, an wen gezahlt werden muss. Das hängt davon ab, wie die Forderungsabtretung durchgeführt wird.
Wofür wird eine Zession im Inkasso verwendet?
Im Inkasso-Bereich wird eine Zession genutzt, damit ein Inkassounternehmen eine offene Forderung im eigenen Namen bearbeiten kann. Das ist ein wichtiger Unterschied. Wenn ein Inkassobüro die Forderung durch Abtretung erhält, handelt es nicht mehr nur im Auftrag des ursprünglichen Gläubigers. Es wird selbst zum neuen Gläubiger.
Das hat Vorteile für beide Seiten:
Der ursprüngliche Gläubiger muss sich nicht mehr um Mahnungen oder rechtliche Schritte kümmern.
Das Inkassounternehmen kann direkt, schnell und rechtssicher handeln. Es kann zum Beispiel Mahnbescheide beantragen oder mit dem Schuldner verhandeln.
Für Schuldner ist klar, dass das Inkassounternehmen der neue Ansprechpartner ist.
Zessionen sind im Inkasso besonders bei vielen gleichartigen Forderungen sinnvoll, zum Beispiel bei E-Commerce-Anbietern oder Dienstleistern mit vielen Kunden.
Wie läuft eine Zession ab?
Eine Zession erfolgt in mehreren Schritten, die meist schriftlich festgehalten werden. Der Ablauf sieht so aus:
Der ursprüngliche Gläubiger (Zedent) entscheidet sich, eine Forderung an einen neuen Gläubiger (Zessionar) abzutreten.
Zwischen beiden Parteien wird ein Abtretungsvertrag geschlossen. Dieser regelt, welche Forderung übertragen wird und unter welchen Bedingungen.
Die Forderung geht mit Vertragsabschluss rechtlich auf den Zessionar über.
Der Schuldner wird – je nach Art der Abtretung – informiert oder nicht informiert, an wen künftig gezahlt werden muss.
Ab dem Zeitpunkt der Zession darf nur noch der neue Gläubiger über die Forderung verfügen. Für den Schuldner ist es wichtig, genau zu wissen, an wen die Zahlung zu leisten ist, um keine doppelten Zahlungen zu riskieren.
Welche Arten der Zession gibt es?
Es gibt zwei Hauptformen der Zession, die sich darin unterscheiden, ob der Schuldner über die Abtretung informiert wird oder nicht:
Offene Zession
Bei der offenen Zession wird der Schuldner aktiv informiert. Er erhält eine Mitteilung, dass die Forderung abgetreten wurde, zum Beispiel an ein Inkassounternehmen. Ab diesem Zeitpunkt darf er nur noch an den neuen Gläubiger zahlen. Die offene Zession sorgt für Transparenz und ist im Inkasso besonders üblich.
Stille Zession
Bei der stillen Zession erfährt der Schuldner nichts von der Abtretung. Er zahlt weiter an den ursprünglichen Gläubiger, der das Geld dann intern an den Zessionar weiterleitet. Diese Variante wird oft bei interner Forderungsfinanzierung oder bei Banken genutzt, spielt im klassischen Inkasso aber eine eher untergeordnete Rolle.
Wo ist die Zession gesetzlich geregelt?
Die rechtliche Grundlage für die Forderungsabtretung findet sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Besonders relevant sind folgende Paragrafen:
§ 398 BGB: Dieser Paragraf bildet den Kern. Dort steht, dass eine Forderung durch Vertrag von einem Gläubiger auf einen anderen übergehen kann.
§ 399 BGB: Hier wird geregelt, wann eine Abtretung unzulässig ist, zum Beispiel, wenn im Vertrag etwas anderes vereinbart wurde.
§ 401 BGB: Dieser Abschnitt beschreibt, welche Unterlagen und Sicherheiten bei der Zession ebenfalls übergehen.
Diese gesetzlichen Regelungen stellen sicher, dass eine Zession rechtlich gültig und nachvollziehbar erfolgt – sowohl für Gläubiger als auch für Schuldner.