Rücklastschrift

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Was ist eine Rücklastschrift?

Eine Rücklastschrift bezeichnet eine fehlgeschlagene Lastschriftzahlung im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Das bedeutet: Eine zuvor vom Konto eingezogene Zahlung wird wieder zurückgebucht und der Betrag kommt nicht beim Gläubiger an. In der Praxis wird die Transaktion rückgängig gemacht.

Im Inkasso spielt dieser Vorgang eine wichtige Rolle. Er zeigt, dass die offene Forderung trotz Abbuchungsversuch nicht beglichen wurde. Die Rückbuchung ist damit oft der erste Schritt in einem gestörten Zahlungsprozess, aus dem sich später ein Mahnverfahren entwickeln kann.

Wann liegt eine Rücklastschrift vor?

Eine Rücklastschrift liegt immer dann vor, wenn ein Einzug per SEPA-Lastschrift nicht abgeschlossen wird oder rückgängig gemacht wurde. Sie zeigt an, dass die erwartete Zahlung nicht erfolgreich beim Gläubiger eingetroffen ist.

Typische Ursachen für solche Rückläufe sind:

  • Das Konto ist nicht gedeckt.

  • Die Bankverbindung ist nicht mehr gültig.

  • Der Einzug wurde zurückgewiesen oder widerrufen.

  • Das SEPA-Mandat fehlt oder ist abgelaufen.

Im Forderungsmanagement ist es wichtig, solche Rückmeldungen frühzeitig zu erkennen, da sie ein Hinweis auf drohenden Zahlungsverzug sind.

Wie läuft eine Rücklastschrift ab?

Der Ablauf ist standardisiert: Ein Unternehmen oder Dienstleister versucht, eine offene Forderung per Lastschrift vom Konto der zahlungspflichtigen Person einzuziehen. Die Bank prüft den Auftrag. Liegt ein Problem vor – etwa ein ungedecktes Konto oder ein Widerspruch – wird der Betrag automatisch wieder zurückgeführt.

So läuft es im Detail:

  1. Die Abbuchung wird eingeleitet und zunächst auf dem Konto des Schuldners belastet.

  2. Die Bank erkennt, dass der Einzug nicht zulässig oder nicht möglich ist.

  3. Der Betrag wird rückgebucht, das nennt sich Rücklastschrift.

  4. Der Zahlungsempfänger erhält die Rückmeldung über den gescheiterten Einzug.

Für Unternehmen ist das ein klarer Hinweis: Die offene Rechnung ist nicht bezahlt worden, obwohl sie bereits eingezogen wurde. Daraus ergeben sich oft weitere Schritte im Forderungsmanagement, wie etwa eine Mahnung oder die Einleitung eines Inkassoverfahrens.

Wer ist an einer Rücklastschrift beteiligt?

Mehrere Stellen sind in diesen Vorgang eingebunden:

  • Der Schuldner: also die Person oder Firma, von deren Konto der Betrag abgebucht werden soll.

  • Der Gläubiger: das Unternehmen, das Anspruch auf die Zahlung hat.

  • Die Bank des Schuldners, die den Einzug prüft und gegebenenfalls ablehnt.

  • Die Bank des Gläubigers, die das Geld erwartet.

  • Gegebenenfalls ein Zahlungsdienstleister, der die technische Abwicklung übernimmt.

Im Rahmen eines Inkassoprozesses ist es oft wichtig zu dokumentieren, welche Stelle den Einzug abgelehnt hat und warum. Diese Informationen können für spätere Schritte wie das gerichtliche Mahnverfahren von Bedeutung sein.

Wo wird eine Rücklastschrift verbucht oder sichtbar?

Die Rückbuchung erscheint auf beiden Seiten:

  • Im Online-Banking des Schuldners als zusätzlicher Posten nach der Lastschrift.

  • Auf dem Kontoauszug mit einem Vermerk wie „Lastschrift zurückgegeben“.

  • In der Buchhaltung des Gläubigers, wo sie als nicht erfolgreich vermerkt wird.

  • In vielen Fällen auch im Mahn- oder Inkassosystem, das automatisch auf Zahlungsausfälle reagiert.

So erkennt ein Unternehmen frühzeitig, dass eine Forderung offen bleibt und kann entsprechende Maßnahmen einleiten.

Welche Fristen gelten bei einer Rücklastschrift?

Für Rückgaben und Widersprüche gelten je nach Situation unterschiedliche Fristen:

  • Bankseitige Rückgabe: Innerhalb von 5 Bankarbeitstagen kann eine Lastschrift aus technischen Gründen zurückgebucht werden.

  • Widerrufsrecht bei autorisierter Abbuchung: 8 Wochen hat der Schuldner Zeit, um der Zahlung zu widersprechen.

  • Ohne gültiges Mandat: In diesem Fall beträgt die Frist bis zu 13 Monate.

Gerade im Inkasso und Mahnwesen ist die Einhaltung dieser Fristen wichtig, um Zahlungsausfälle rechtzeitig zu erkennen und weitere Maßnahmen korrekt zu dokumentieren.

Welche Rolle spielt eine Rücklastschrift im Inkasso?

Im Inkasso markiert die Rücklastschrift oft den Beginn des gesamten Verfahrens. Sie zeigt, dass die vereinbarte Zahlung trotz aktivem Einzugsversuch nicht eingegangen ist. Viele Unternehmen werten solche Rückläufe automatisch aus und starten dann einen internen Mahnprozess.

Reagiert der Schuldner nicht auf Mahnungen oder kommt es wiederholt zu Rücklastschriften, folgt oft die Übergabe an ein Inkassobüro. Dort wird die Forderung professionell weiterverfolgt – zuerst außergerichtlich, später bei Bedarf auch gerichtlich.

Die Rücklastschrift selbst ist kein Mahnbescheid und keine Klage, aber ein deutlicher Hinweis: Die Zahlung ist offen, und das Risiko eines endgültigen Ausfalls ist gestiegen. Deshalb ist sie für Inkassodienstleister und Gläubiger ein zentraler Auslöser für das weitere Vorgehen.